Nik Hartmann
führt als Erzähler durch die Rocky Horror Show im Theater 11 Zürich
Mit ihren auffälligen weissen Blütenständen stehen viele Schneeball-Arten den Hortensien in nichts nach. Die Gattung Viburnum hat jedoch noch viel mehr zu bieten. So tragen sie zur Förderung der Biodiversität bei, die Beeren im Herbst sind gleichermassen Zierde und Nahrung für Wildtiere, und ein ganz besonderes Schauspiel bieten die mitten im Winter blühenden Schneeball-Arten.
Die weit über 100 verschiedenen Viburnum-Arten sind in den gemässigten Regionen der Nordhalbkugel zuhause. Sie kommen mit den hiesigen Bedingungen sehr gut zurecht – das gilt auch für die rund 15 bis 20 Arten, die in Schweizer Baumschulen kultiviert werden. Die robusten Sträucher schätzen sonnige bis halbschattige Standorte mit frischen, durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Schneebälle können vielseitig eingesetzt werden, als Solitärgehölze oder in Gruppen, in Gefässen auf der Terrasse, als natürlichen Sichtschutz, in Hecken oder einige sogar als Unterpflanzung von Bäumen.
Schneeball-Pflanzen können einen wichtigen Beitrag punkto Biodiversität leisten. Allen voran die beiden einheimischen Arten, der Gemeine Schneeball (Viburnum opulus) und der Wollige Schneeball (Viburnum lantana). Im Frühling bieten die Blüten Schmetterlingen, Käfern und anderen Tieren Nektar und Pollen. An den Blättern tun sich Raupen gütlich, die ihrerseits ein «gefundenes Fressen» für Vögel, Wespen usw. sind. Im Herbst sind die reifen Beeren eine begehrte Nahrungsquelle – nicht nur für überwinternde Vögel, sondern auch für Kleinsäuger.
Wertvoll sind aber auch viele weitere Arten. So sind die sehr früh im Jahr blühenden Winter-Schneebälle eine wichtige Nahrungsquelle für Hummeln und andere frühe Insekten. Immergrüne Viburnum-Arten bieten Vögeln und weiteren Tieren Nistplätze und Schutz vor schlechter Witterung. Mit dem Pflanzen von Schneeball kommen sowohl schöne Zierpflanzen in die Gärten und Siedlungsräume als auch mehr Natur und Biodiversität.
Das Schneeball-Sortiment hat zu jeder Jahreszeit und für unterschiedlichste Verwendungszwecke etwas zu bieten. Schon zu Beginn des Jahres – also mitten im Winter – überraschen uns der Winter-Schneeball und der Lorbeer-Schneeball mit ihren duftenden Blüten. Ihnen können Schnee und Frost kaum etwas anhaben. Sie sind es wert, an einem Platz zu stehen, wo ihre Pracht im Winter gebührend zur Geltung kommt.
Zwischen April und Juni haben dann die Arten mit imposanten Blütenbällen oder -tellern ihren grossen Auftritt, z. B. der Gefüllte Schneeball, der Duft-Schneeball, der seinem Namen alle Ehre macht, oder die verschiedenen Japanischen Schneebälle. Im Herbst wissen die Viburnum-Arten mit ihrem roten oder blauen bis fast schwarzen Beerenschmuck zu gefallen. Und während bei den laubabwerfenden Arten die schöne Herbstfärbung den krönenden Abschluss bildet, sind die immergrünen Viburnum-Arten den ganzen Winter über ein Blickfang.
Auch wer keine Möglichkeit hat, einen Schneeball zu pflanzen, muss nicht auf seine faszinierende Blütenpracht verzichten. Der Gefüllte Schneeball wird im Frühling in der Floristik eingesetzt. Mit seinen voluminösen Blütenbällen spielt er dann in Sträussen und Arrangements eine Hauptrolle. Gleichzeitig verleiht er den floristischen Kreationen eine natürliche Ausstrahlung. Im Herbst verwenden Floristinnen sehr gerne Schneeball-Zweige mit Beeren, um den Blumenbouquets einen herbstlichen Touch zu verleihen.
Diese Viburnum Arten eigenen sich besonders gut zum Schneiden:
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Die Schneebälle sind in den Schweizer Gärtnereien, Gartencentern und Blumengeschäften Pflanze des Jahres 2024. Weitere Infos zu diesen vielfältigen Zier- und Wildgehölzen finden Sie hier.
pd
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