Freie Medien unter Druck
Spannender Talk in illustrer Runde im kuk Aarau
Schwarz-Weiss-Fotografien haben ihre ganz eigene Magie und lassen dem Betrachter viel Raum für die eigene Interpretation. Auch die Bilder von Rahim Lascandri berühren und regen zum Nachdenken an. Schon bald stellt der Newcomer in Aarau wieder aus und freut sich auf einen regen Austausch mit seinem Publikum.
Aarau Obwohl sich die Kamerahersteller seit Jahrzehnten grösste Mühe geben, dass man die Farben auf einem Foto möglichst naturgetreu einfangen und wiedergeben kann, gilt unter Fotografen nach wie vor schwarz-weiss als die «Hohe Schule» des Fotografierens. Ein gutes Schwarz-Weiss-Foto muss visuell markanter und dichter sein als ein Farbfoto, es erhält seine Ausdruckskraft auch durch die Kontraste seiner Graustufen. Schwarz-Weiss-Bilder haben etwas Magisches, Mythisches und Faszinierendes. Es sei wie das Buch zu lesen, anstatt den entsprechenden Film zu sehen, besagt ein Zitat. Dem Leser resp. dem Betrachter bleibt so viel mehr Raum für seine eigene Fantasie und Interpretation.
Die Magie der Schwarz-Weiss-Fotografie hat auch Rahim Lascandri erfasst. Mittlerweile wohnt der 47-jährige Fachmann Betreuung Kind und üK-Lerncoach an der OdA Sozialberufe Zürich seit bald zehn Jahren in der Aarauer Altstadt. Vor drei Jahren hat er sich zum Geburtstag eine Fuji-Systemkamera geschenkt und fing an, sich im Selbststudium intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Es sei ein Prozess gewesen, seinen eigenen Stil zu finden. Er habe sich Zeit gelassen und auf kompetente Unterstützung zählen können, erzählt Rahim. «Beim Spazieren durch die Natur oder durch die Stadt habe ich oft meine Kamera dabei. Sehe ich etwas Besonderes oder eine Szene, die mich anspricht oder berührt, versuche ich, den ‹Magic Moment› einzufangen und anhand eines Fotos zum Ausdruck zu bringen.» Das Bild müsse von der Komposition her schon so stimmen, dass zuhause am PC allenfalls minimale Optimierung nötig seien. «Ich lege grossen Wert auf Authentizität in meinem Leben und auch bei meinen Bildern – diese Bilder, das bin ich – deshalb möchte ich an ihnen möglichst nichts verändern.» Zuhause schaue er sich die Bilder mehrmals an und wenn der Zauber bestehen bleibt, behalte er diese für seine Sammlung.
Ermutigt von positiven Feedbacks, sei er Anfang 2024 bereit gewesen, seine Bilder auch der Öffentlichkeit zu präsentieren, erinnert sich Rahim. Per WhatsApp fragte er im Freundeskreis, ob jemand Leute und Locations kennt, wo er seine Bilder ausstellen könne. So habe es sich ergeben, dass er zusammen mit einer begnadeten Tattookünstlerin aus Aarau im Mai an der Open Bürsti 2024 in Oberentfelden als Gäste in einem ungenutzten Atelier das erste Mal habe ausstellen können. «Die Resonanz des Publikums war erfreulich und es bestand Interesse an unseren Bildern, offenbar haben sie bei den Leuten etwas ausgelöst», erinnert sich Rahim. «Viele erkannten auch die Qualität des Druckes und der handgemachten Rahmen.»
«Ich möchte, dass bei der Entstehung der Bilder Leute beteiligt sind, die ihre Arbeit ebenfalls mit viel Herzblut machen und aus der Region sind», betont Rahim seinen Anspruch. Dafür arbeite er mit Nathanael Gautschi von Gautschi Editions aus Schönenwerd zusammen, welcher die Bilder hervorragend zu Papier bringe. Mit Daniel Arnold von der Arnold Rahmenmanufaktur wurde jemand gefunden, der sich erst zufrieden zeigt, wenn die zum Bild passende Farbe und der passende Rahmen gefunden ist. Bei so viel Swissness und Regionalität haben seine Bilder einen gewissen Preis. «Wenn jemand die dahinterstehende Philosophie versteht und das in den Bildern steckende Herzblut schätzt, dann sei er auch bereit, den angemessenen Betrag dafür zu bezahlen», ist Rahim Lascandri überzeugt.
Rahim freut sich sehr auf seine erste eigene Ausstellung, die an drei Samstagen in der Sprachschule bvoice in Aarau stattfinden wird. Wieso nur an diesen drei Tagen? «Es ist mir wichtig an meiner Ausstellung anwesend zu sein, um mich mit dem Publikum austauschen zu können. Ausserdem sollen die Betrachter die Bilder möglichst unvoreingenommen auf sich wirken und ihren Gedanken freien Lauf lassen können. Daher werden die Bilder ohne Titel und Preise präsentiert», hält Rahim fest und ergänzt mit einem Lachen: «Übrigens an der Finissage zeige ich noch ein paar weitere Bilder. Man darf gespannt sein und auch gerne zwei Mal kommen.»
Er lasse sich überraschen, wohin ihn die Fotografie führen werde, so Rahim. Er habe noch einiges vor und das Schöne dabei sei, er verspüre keinen Druck. So sehr er seine beruflichen Tätigkeiten möge und schätze, so sei es aber durchaus sein Traum, regelmässig ausstellen und somit auch eine gewisse Selbstständigkeit aufbauen zu können. Denn es warten noch viele «Magic Moments» darauf, eingefangen zu werden. Weitere Infos findet man unter www.rahim-lascandri.com.
Von Olivier Diethelm
• Vernissage am Samstag, 14. September, 17 bis 20 Uhr
• Ausstellung am Samstag, 28. September, 17 bis 19 Uhr
• Finissage am Samstag, 5. Oktober, 17 bis 20 Uhr
• Ort: Sprachschule bvoice, Rathausgasse 18 in Aarau
Verpasst diese Ausstellung auf keinen Fall! Die Werke sind jedes für sich berührend und ein Austausch mit dem Künstler eine grosse Bereicherung. Rahim, ich wünsche Dir von Herzen einen riesen Erfolg! Du hast es verdient! Daniela
Daniela antwortenLade Fotos..