Nik Hartmann
führt als Erzähler durch die Rocky Horror Show im Theater 11 Zürich
Die Brücke begeisterte die Jury. Bild: zvg
Zum elften Mal wurden am 23. Oktober 2024 die besten Bauten der Schweiz mit dem renommierten Swiss Arc Award ausgezeichnet. Aus 397 eingereichten Projekten hat eine unabhängige Fachjury die diesjährigen Siegerinnen und Sieger ermittelt, welche an der Swiss Arc Award Night im Trafo in Baden vor über 500 Gästen geehrt wurden.
Aarau In der Kategorie «Arbeit, Produktion und Infrastrukturbauten» hat das Projekt «Aarebrücke Pont Neuf» in Aarau von Christ und Gantenbein, WMM Ingenieure, Henauer Gugler, August + Margrith Künzel Landschaftsarchitekten das Rennen gemacht.
Auf den ersten Blick mag es überraschen, dass die Jury in der Kategorie «Arbeit, Produktion und Infrastrukturbauten» eine Brücke für ihre herausragende architektonische Qualität auszeichnet, denn in der Regel sind Infrastrukturbauten primär durch technische Anforderungen und Funktionalität bestimmt. Doch auch wenn dies hier zweifellos zutrifft, verdient im Urteil der Jury das Siegerprojekt «Pont Neuf» diesen besonderen Preis nicht allein aufgrund seiner technischen Effizienz. Die neue Betonbrücke, die sich über eine Länge von 119 Metern und eine Breite von 17,6 Metern erstreckt, verbindet mit ihren zwei Fahrspuren die Altstadt Aaraus mit dem Umland. Konzipiert als monolithische Bogenkonstruktion, ruht die Brücke teils auf bestehenden Caissons. Ovale Aussparungen in den vier Pfeilern optimieren nicht nur den Materialeinsatz, sondern schaffen auch faszinierende räumliche Effekte und eröffnen reizvolle Blickachsen über die Aare. Die Brücke bildet einen einheitlichen, fugenlosen Baukörper, in dem Pfeiler, Bögen, Flanken, Fahrbahn und Brüstungen nahtlos ineinander übergehen.
Laut Jury ist es der Planergemeinschaft um Christ und Gantenbein, WMM Ingenieure, Henauer Gugler, August + Margrith Künzel Landschaftsarchitekten gelungen, eine Brücke zu schaffen, die weit über ihre funktionale Aufgabe hinausgeht. Anstelle der ehemaligen Kettenbrücke aus den 1850er-Jahren entstand eine Promenade, die sich harmonisch in das markante Stadtbild von Aarau einfügt. Die einheitliche Materialität aus gegossenem Beton und die einfühlsame räumliche Integration in den Kontext, die Verzahnung von Querung und Uferweg, haben ein Infrastrukturbauwerk hervorgebracht, das als identitätsstiftendes Element des Stadtraums beispielhaft demonstriert, was die Jury unter moderner Baukultur versteht.
Die Siegerinnen und Sieger des diesjährigen Swiss Arc Awards wurden am 23. Oktober anlässlich der Preisverleihung im Trafo Baden vor über 500 geladenen Architekturschaffenden und weiteren Vertretern aus dem Schweizer Baugewerbe geehrt. Charmant, eloquent und zweisprachig führte die SRF-Moderatorin Susanne Kunz durch den Anlass. Anschliessend wurde in der Halle 37 des Trafos gefeiert, genetworkt und die bauliche Zukunft der Schweiz diskutiert.
Auf arcawardswiss-arc.ch und unter folgendem Buttonlink finden sich Fotos, Videos und weitere Detailinformationen zum Projekt «Aarebrücke Pont Neuf» und allen anderen Siegerprojekten.
pd
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